Die Wegwarte

DIE WEGWARTE

Die Wegwarte - Heil- und Gemüsepflanze

Man sieht sie momentan überall wunderschön am Wegesrand blühen. Die Wegwarte wird umgangssprachlich auch Zichorie genannt und ist eine uralte Heilpflanze. Erstmals wurde sie vor über 4000 Jahren in alten ägyptischen Schriften erwähnt. Bereits Paracelsus setzte sie als wirksame Heilpflanze ein.

Die Wegwarte ist wirklich eine preisgekrönte Pflanze: Im Jahr 2005 wurde sie zum Gemüse des Jahres gekürt, 2009 zu Blume des Jahres und 2020 zur Heilpflanze des Jahres.

Gemüse des Jahres? Tatsächlich ist die Wegwarte die Urform des uns bekannten Wintersalates Chicorée.

Zur Blütezeit kann die ganze Pflanze gesammelt und getrocknet werden, um einen Tee zuzubereiten. Junge Triebe und Blätter lassen sich als Salat oder Wildgemüse genießen. Auch die Wurzel kann verwendet werden, z. B. frisch für Wurzelgemüse oder getrocknet, geröstet und gemahlen als Kaffee-Ersatz.

In Kriegs- und Notzeiten wurde dieser „Muckefuck“ oder „Blümchenkaffee“ zubereitet. Heute findet sich der „Zichorienkaffee“ noch in vielen Reformhäusern.

Haupt-Inhaltsstoffe der Wegwarte

  • Bitterstoffe
  • Kalium
  • Inulin
  • Zimtsäurederivate
  • Flavonoide

Interessantes

Um kaum eine Pflanze ranken sich mehr Mythen, Sagen und Legenden als um die gemeine Wegwarte. Angeblich wartet eine verzauberte Prinzessin mit ihren großen blauen Augen am Wegesrand immer noch auf die Rückkehr ihres geliebten Prinzen.

Die Wegwarte sollte überdies zur Keuschheit verhelfen und wurde für Liebeszauber verwendet.

Außerdem gehört sie zu der Blumenuhr von Carl von Linné. Die Blüten der Wegwarte öffnen sich bei warmem Wetter früh morgens um ca. fünf Uhr (je nach Region) und schließen ihre Blüten am späten Vormittag. Regional können diese Zeiten abweichen.

Erkennungsmerkmale der Wegwarte

  • Wunderschöne, hellblaue, manchmal weiße, Blütenfarbe.
  • Die Zungenblütenblätter sind gezackt.
  • Die Blätter am Boden sind leicht behaart, bilden eine Rosette und erinnern in ihrer Form etwas an den Löwenzahn.
  • Die Stängelblätter sehen ganz anders aus. Sie sind eher länglich lanzettlich.
  • Der Stängel ist stärker behaart. Er ist sparrig (seitwärts abstehend) und verzweigt sich in der oberen Hälfte.
  • Alle Pflanzenteile bilden einen Milchsaft.

 

Wie kannst du die Wegwarte verwenden?

Die Wegwarte hat eine anerkannte medizinische Wirkung von der EMA. Sie wird laut EMA (hauptsächlich als Tee) empfohlen bei:

  • leichten Verdauungsstörungen (gallenanregend) und vorübergehendem Appetitverlust.

Zu beachten:

  • Bei Allergien gegen Korbblütler nicht anwenden.
  • Anwendung nur bei Erwachsenen und Kindern über 12 Jahren.
  • Es sind wenig Nebenwirkungen bekannt, aber allergische Hautreaktionen sind möglich.
  • Gegenanzeigen: Gallensteinleiden. Hier ist eine Rücksprache mit einem Arzt erforderlich